Charlotte Balle: ein Musikleben in Phasen
Schon als Kind liebte sie Musik sehr: sie hörte Beatles, Eva-Maria Hagen, Wolf Biermann, Charles Aznavour, die Beach Boys, Elvis Presley und Michael Jackson – so lange, bis ihre Eltern die Schallplatten und Kassetten versteckten, weil sie es nicht mehr aushielten. Darauf folgte im Alter von etwa 10 Jahren die Opernphase: die Zauberflöte (Charlotte war in Papageno, gesungen von Dietrich Fischer-Dieskau, verliebt), Wagners Ring (hier schwärmte sie für Siegfried und ertrug es nicht, dass er sterben musste), der Fliegende Holländer, Don Giovanni, Figaro, die Drei Groschenoper und vieles mehr. Sie konnte sich an dieser Musik nicht satthören und wollte sie live hören, nicht nur von der Schallplatte. Deshalb bettelte sie ihre Eltern an, in die Oper gehen zu dürfen, sobald sie eine davon auf dem Spielplan entdeckte. Dann folgte die sinfonische Phase: Mozart, Brahms, Beethoven, Dvorak …. Sie wollte sich einfach alle Sinfonien anhören.
Dieser phasenweise exzessive Musikgenuss hat sich bis heute erhalten. Über Bachs Violinsonaten und Partiten, Metallica, Deep Purple, Oscar Peterson, Mozarts Requiem, Schuberts Quintett, die Fantastischen Vier, Sonaten und Konzerte von Vivaldi, gespielt von Giuliano Carmignola, und Silje Nergaard kam sie vor kurzem, nach über 20 Jahren, wieder auf Udo Lindenberg zurück. In diesen Phasen befasst sie sich so lange mit der jeweiligen Musik, bis sie den Eindruck hat, sie richtig zu kennen. Aus diesen Phasen nimmt sie eigentlich jedes Mal Stücke mit, die ihr im Leben immer wieder wie gute Freunde begegnen. Meistens dann, wenn sie gar nicht damit rechnet, sie wiederzuhören. Umso größer ist die Freude über diese alte, beständige Liebe. Dazwischen ist Stille angesagt, so lange, bis sich die nächste Phase ankündigt. Welche diese wohl sein wird?
Maria Friedrich: Die Stimmung macht's
Auch Maria hat keine allgemeine Lieblingsmusik. Sie liebt gerade die Vielfalt, die Musik bietet. Das, was sie hört und was sie berührt, hängt immer von ihrer momentanen Gefühlswelt ab. Brahms, Bruckner und Bach gehen fast immer, vor allem Bachs Choräle, Passionen und Kantaten. Die Reinheit und Tiefe seiner Musik berühren sie sehr; ganz besonders die "Erbarme Dich"-Arie aus der Matthäuspassion. Genauso mag sie aber auch Rockmusik, Pink Floyd, Deep Purple, Metallica, Queen und Staind. Sie liebt krachende E-Gitarren und Schlagzeug sowie Songs, die auch mal gerne zehn Minuten dauern dürfen. Ansonsten zählen die Salonmusik der 1920er- und 30er-Jahre zu ihren Favoriten, französischer Chanson (in diesem Genre gefällt ihr ZAZ besonders) und Swing à la "Puppini Sisters". Und nicht zu vergessen: alles von Portishead über Ella Fitzgerald bis Paolo Conte. Weitere Neuentdeckungen sind herzlich willkommen!