Mein Beruf – mein Leben!?

Was ist das liebste Instrument des Musikers? Die Sektflöte!

Kaum ein Beruf erfordert eine solch intensive Vorbereitung wie der des Musikers. Steht das Ziel, Berufsmusiker zu werden, erst einmal fest, verbringt man schon im Kindesalter mehr Zeit mit Üben als man für jedes andere Schulfach aufwendet. Denn nicht nur instrumentales Können ist gefragt, die Aufnahmeprüfung für eine Musikhochschule beinhaltet auch eine Prüfung in den Fächern Klavier – ganz gleich, welches Instrument man sonst spielt –, Theorie und Gehörbildung. Im Studium selbst kommen weitere Fächer, wie Tonsatz und Musikgeschichte dazu. Das Erstaunliche dabei ist, dass die Vorbereitung für ein Produkt, also ein Konzert oder einen anderen Auftritt, immens ist gemessen an der Lebensdauer des Produkts.

Was macht also den Reiz dieses Berufes aus?

Das einzig Beständige an unserem Beruf ist das Unbeständige. Dies gilt nicht nur für die Lebensdauer des Produkts, sondern auch für den Lebenswandel eines Musiker: Wir sind sehr viel unterwegs, kaum ein Tag gleicht dem anderen, wir müssen uns immer wieder auf neue Situationen und neue Menschen einstellen. Diese Unbeständigkeit geht einher mit viel Freiheit, insbesondere als freischaffender Musiker wie wir es mit den Ladystrings erleben dürfen. Wir entscheiden selbst, in welche Richtung wir steuern wollen, welche Stücke wir in unsere Programme aufnehmen, welche Stilrichtungen wir angehen möchten oder wie unsere Programme generell gestaltet sind. Wir können alles ausprobieren, testen und spielen, worauf wir Lust haben und was uns reizt.

Wir schätzen auch die vielen Möglichkeiten, die dieser Beruf mit sich bringt. Wir können im Orchester, solistisch, in der Kammermusik und pädagogisch tätig sein. Nicht zu unterschätzen ist die Bedeutung der sozialen Komponente. In diesem Beruf ist man sich emotional immer sehr nahe. Wer einmal selbst Musik mit anderen gemacht hat, weiß, wie es sich anfühlt, wenn man einander mit und durch Töne berührt, wenn man gemeinsam atmet und sich gemeinsam in der Musik bewegt. Besonders schön ist es, wenn man sich dann noch sympathisch ist und einander schätzt. Dies ist einer der Gründe, weshalb wir so gerne die Ladystrings sind!

Die Ladystrings: immer in Bewegung, immer unterwegs!
Die Ladystrings: immer in Bewegung, immer unterwegs!

Spannend wird es, wenn andere Kunstformen hinzukommen, wie mit Schauspiel oder bildender Kunst. Das erlebten wir bei unserem Programm "Spiel um Dada – Provocationen, Ladystrings & Jo" (ein inszeniertes Konzertprogramm mit Evergreens, Nevergreens, eigenen Arrangements und dadaistischen Texten) oder auf der Tournee mit Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec, mit denen wir die Weihnachtsgeschichte als Bühnenmärchen aufgeführt haben. Darüber hinaus ist es uns auch wichtig, unser Wissen und unsere Leidenschaft für die Musik an andere weiterzugeben. So ist das Unterrichten, die pädagogische Arbeit für uns auch ein wichtiger Teil unseres Berufs. Wie wertvoll es sein kann, Musik zu machen, erleben wir immer wieder bei unseren Schülern: Musik zu machen kann trösten, kann tragen, kann Mut machen und fröhlich stimmen.

Im Normalfall taugt dieser Beruf nicht dazu, viel Geld zu verdienen. Wenn wir aber bedenken, wie viel Lebenszeit jeder Mensch mit dem Arbeiten verbringt, können wir uns sehr glücklich schätzen, dass wir den größten Teil unseres Lebens mit Musik, Leidenschaft, Freiheit, Emotionen, interessanten und liebenswerten Menschen und viel Bewegung verbringen.